Was gehört zu einer guten Kameraausrüstung dazu?

Christine Zeller

Ein kleines ABC für dein Foto-Equipment 

Body, Objektive, Speicherkarten, Blitzzubehör. Die Liste mit Dingen, die in eine vernünftige Kameratasche gehören, ist lang und ja, mit einigen Kosten verbunden. Ein professionelles und verlässliches Equipment, das zu dir passt, ist schließlich die Basis, damit du als Fotograf*in gute Arbeit abliefern kannst.
Die große Auswahl überfordert dich und du bist dir unsicher, was wirklich eine sinnvolle Investition für dein Fotografie-Business ist? In diesem Beitrag zeige ich dir, was in jedem Fall auf deine Einkaufsliste gehört und worauf du dabei achten solltest.

Zu allererst: Sich als Fotograf*in eine gute Kameraausrüstung zuzulegen, sollte keine Hauruck-Aktion sein. Vielmehr ist es ein Prozess, der sich gemeinsam mit deinem Foto-Business entwickelt. Wovon ich dir deswegen auf jeden Fall abrate: Gleich zu Beginn deiner Selbstständigkeit als Fotograf*in alles auf eine Karte zu setzen und dein Erspartes für das neueste Equipment auf den Kopf zu hauen. Denn: Auch das neueste und teuerste Equipment ist kein Garant für umwerfende Fotos und Kund*innenanfragen en masse. Günstigere Alternativen können deswegen ebenso großartige Begleiter sein. 
Das Wichtigste ist jedoch, dass du dich mit deinem Equipment sicher fühlst, dir die Bedienung leicht von der Hand geht und du mit deiner Kamera die gewünschten Ergebnisse erzielen kannst.

Teste Equipment, bevor du es kaufst und informiere dich 


Egal ob Kamera, Objektiv, Blitzgerät oder Stativ, zu so gut wie jedem Produkt findest du mittlerweile zahlreiche Online-Rezensionen und Videos. Schwebt dir eine bestimmte Kamera vor, recherchiere online, was andere Foto-Experten und -Expertinnen davon halten, lies dir Produktbeschreibungen durch und frage dich dabei vor allem, welches die wichtigsten Kriterien für dich sind, die deine Kamera erfüllen sollte. 

Im besten Fall lässt du dich im Foto-Fachgeschäft in deiner Nähe beraten und leihst dir dort probeweise dein Wunschprodukt aus. Viele Fachgeschäfte bieten einen solchen Service an. So kannst du dich vor deiner Kaufentscheidung mit dem Equipment vertraut machen und es für dich auf Herz und Nieren testen.

Was gehört denn nun zu einer guten Fotoausrüstung?


Kamera

Investition: Circa 700 bis 2800 Euro

Step eins, die Kamera. Hier stellt sich die Frage, mit welcher Art von Kamera du fotografieren willst. Ich empfehle dir die Wahl zwischen einer Systemkamera und vollformatiger Spiegelreflex-Kamera, auch DSLR-Kamera genannt. 
Der größte Unterschied zwischen beiden Kameratypen ist der Spiegel. Auf den verzichtet die spiegellose Systemkamera nämlich und ist dadurch um einiges schneller als eine Spiegelreflexkamera, bei der sich bei jedem Foto erst der Spiegel ausklappen muss. Vorteil: Durch den fehlenden Spiegel ist die Systemkamera auch um einiges leichter, was z. B. für die Begleitung von ganztägigen Hochzeitsreportagen eine Erleichterung sein kann. 
Schauen wir auf den Preis, geht der Punkt wiederum an die Spiegelreflexkamera. Hier gibt es schon tolle Einstiegsmodelle unter 1000 Euro und auch die Auswahl an Objektiven und Zubehör ist sehr viel größer und erschwinglicher. 

Es gilt: Probiere aus, womit du am besten zurechtkommst und was in dein Budget passt. Bedenke dabei auch die Anschaffung von einer Zweitkamera und weiteren Objektiven und Co., denn mit dem Body allein ist es schließlich nicht getan. 

Im besten Fall sollte deine Kamera außerdem zwei Slots für Speicherkarten haben, um deine Fotos während des Shootings doppelt zu sichern. Einen Slot für eine SD-Speicherkarte und einen Slot für eine etwas größere Compact-Flash-Speicherkarte.

Objektive und Gegenlichtblende

Investition: Circa 300 bis 700 Euro je Objektiv

Die Vielfalt an Objektiven ist je nach Kameratyp riesig. Um die richtigen Objektive für dich und deine Fotografie zu finden, sind die wichtigsten Fragen: Was, wen und wo willst du fotografieren? 
Fotografierst du viel in Innenräumen und bei schlechteren Lichtverhältnissen, empfehle ich dir Festbrennweiten-Objektive. Sie sind sehr viel lichtstärker als Zoom-Objektive und auch ein guter Begleiter in den dunklen Ecken. Die Blendenzahl sollte zwischen 1.4 bis 1.8 starten. Alles darunter (also ab f 2.0 aufwärts) ist zwar günstiger, wird dich aber gerade in dunkleren Situationen einschränken. 

Hier kommen meine drei Lieblingsobjektive im Festbrennweiten-Bereich: 

- Ein guter Allrounder auch für Porträts ist zum Beispiel das 50-mm-Objektiv. Es zeigt das Bild so an, wie du es wahrnimmst.
- Nähe trotz Distanz zum Objekt erzeugst du mit einem 85-mm-Objektiv. Es wirkt wie ein optischer Zoom und erzeugt ein tolles Bokeh (verschwommener Hintergrund) 
- Kleine Räume größer wirken lassen oder viel Landschaft aufnehmen, das gelingt dir z. B. mit einer 35-mm-Festbrennweite. 

Meine Lieblingsobjektive müssen aber noch lange nicht deine Lieblingsobjektive sein. Probiere nach Möglichkeit auch hier Verschiedenes aus, um zu erkennen, mit welchen Objektiven du deine Geschichte am besten erzählen kannst und wie viel Spielraum du haben willst. Je lichtstärker (Blende) ein Objektiv, desto besser. 

Übrigens: Bist du viel draußen unterwegs und bei deiner Fotografie oft starker Sonne oder auch leichtem Sprühregen ausgesetzt, empfehle ich dir für deine Objektive eine Gegenlichtblende. Sie verhindert, dass zu starkes Licht in die Linse fällt, sorgt so für eine bessere Bildqualität und hält bis zu einem gewissen Grad auch Regentropfen fern. Preislich liegt sie zwischen 10 bis 20 Euro. 

Speicherkarten, Kartenlesegerät und externe Festplatten

Investition Speicherkarten: Circa 150 Euro

Achte bei der Wahl deiner SD- und Compact-Flash-Speicherkarten darauf, dass sie schnell genug sind. Ich empfehle mindestens 150 bis 160 MB/s. Bei Fotoshootings, die über mehrere Stunden dauern, empfehle ich dir, mit mehreren kleineren Speicherkarten mit einer Größe von 32 oder 64 GB zu arbeiten. Tausche deine Speicherkarten regelmäßig, damit sich die Fotos nicht alle auf einer Karte befinden, sollte doch mal etwas schiefgehen.

Investition Kartenlesegerät und externe Festplatte: Circa 160 bis 300 Euro

Um die Fotos nach deinem Shooting zu sichern, wirst du ein externes Kartenlesegerät benötigen, sofern ein solcher Slot nicht schon in deinem Rechner integriert ist. Achte auch hier auf die Schnelligkeit, um keinen Datenstau zu verursachen und die Fotos schnell z. B. auf deine externe Festplatte zu ziehen. Diese sollte eine Lesegeschwindigkeit von mindestens 1000 MB/s haben. Ich empfehle dir eine Größe von 1 TB.

Reinigungs-Kit

Investition: Circa 15 bis 40 Euro

Kamera und Objektive wollen gepflegt werden. Um unterwegs störende Staub-Fussel oder andere Störenfriede von der Linse zu entfernen, empfehle ich dir einen kleinen Pinsel, einen Mini-Blasebalg und ein Putztuch mit Reinigungsflüssigkeit. Alles zusammen gibt es auch als praktisches Kit.

Blitzgerät und Diffuser

Investition: Circa 50 bis 200 Euro

Fotografierst du ab und an im Studio, indoor oder z. B. abends auf Hochzeitsfeiern? Dann wirst du zusätzliches Licht benötigen. Hier kannst du z. B. zwischen einem Aufsteckblitz oder der Dauerlicht-Variante wählen. Für den Aufsteckblitz empfehle ich dir außerdem einen Diffuser, der das Licht weicher macht und es gleichmäßig im Raum streut.

Kameragurt

Investition: Circa 20 bis 100 Euro

Während des Shootings willst du, dass deine Kamera immer sicher am Körper ist, sollte sie dir doch mal versehentlich aus der Hand rutschen? Ein stabiler Kameragurt gibt dir diese Sicherheit. Hierbei gibt es viele unterschiedliche Materialien und Schnitte. Solltest du mit zwei Kameras fotografieren, lohnt sich ein Kameragurt, den du wie eine Art Weste anziehst. So ist das Gewicht gleichmäßig am Körper verteilt und du bekommst auch bei längeren Shootings keine Rückenschmerzen. Entscheide hier einfach, was dir gefällt und was zu dir passt.


Kameratasche

Investition: Circa 50 bis 200 Euro
Deine Kameratasche ist eine weitere wichtige Anschaffung. Denn sie ist der Ort, an dem du deine Kameras, Objektive und weiteres Equipment sicher verstaust und transportfähig machst. Achte darauf, dass die Wände gut gepolstert sind und du die Möglichkeit hast, das Innenleben individuell auf deine Kameras einzustellen. Außerdem sollte natürlich genügend Platz für Objektive, Speicherkarten, Wechselakkus und Co. vorhanden ist.
Tipp: Überlege dir, welche Dinge du immer schnell griffbereit haben willst und schaue, ob dafür die richtigen Fächer vorhanden sind. Außerdem ist es sinnvoll, wenn die Tasche oder der Rucksack wasserabweisend ist und eine extra Regenhülle dabei hat, um dein Equipment vor Wind und Wetter zu schützen.

Akkus

Investition: Je nach Kamera circa 40 bis 100 Euro
Wechselakkus solltest du auch ausreichend dabei haben. Für z. B. eine sechsstündige Hochzeit benötigst du pro Kamera mindestens zwei Akkus. Besorge dir also Ersatzakkus, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Am besten investierst du hier in die Originalprodukte und kaufst keine No-Name-Ersatzakkus. Meist ist hier die Leistung nämlich sehr viel geringer.

Was kostet eine professionelle Fotoausrüstung? 


Rechnen wir alles zusammen, liegen wir bei circa 1500 bis 4500 Euro für die Basis-Grundausrüstung als Fotograf*in. Natürlich sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt und je nach Fotografie-Art kann für dich noch weiteres Equipment sinnvoll sein.

Mit einer guten Grundausrüstung kannst du professionell loslegen und dich Stück für Stück weiterentwickeln. Dabei muss es nicht immer das teuerste Equipment sein. Fang lieber klein an und investiere mit Bedacht in neue Ausrüstung.

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